Headshaking beim Pferd bezeichnet ein meist ruckartiges Schlagen, Kreisen oder Zucken des Kopfes in alle Richtungen. Die Bewegungen sind unwillkürlich, das heißt die Pferde können sie nicht (!) beeinflussen. Zusätzlich zeigen die Pferde zumeist Symptome wie ständiges Reiben der Nase (auch in der Bewegung am Boden) häufiges Schnauben und tränende Augen.
Die Ursache ist eine Überreizung des Trigeminusnervs, man kennt es auch bei uns Menschen als Trigeminusneuralgie. Diese Überreizung entsteht als Folge einer Fehlbelastung der Tragemuskulatur, insbesondere des Trapezmuskels, welcher indirekt mit dem Trigeminus verbunden ist. Die Pferde zeigen in der Regel unphysiologische Bewegungsabläufe, viele leiden auch unter einer Trageerschöpfung oder -schwäche. Die Pferde sind oft nicht mehr nur in der Lage den Reiter zu tragen, sondern auch sich selbst. Indizien hierfür sind u.a. ein abgesackter Rumpf, ein Axthieb (Knick zwischen Hals und Widerrist), Badewannenrücken, Hängebauch, ausgeprägte Unterhalsmuskulatur oder eine Kuhle hinter dem Widerrist. In der Bewegung machen diese Pferde sich fest im Rücken, sind vorhandlastig, rollen über ihre Vorderbeine, stellen das Becken raus und meist wird der Kopf auf den Unterhals gestützt oben getragen.
Die Ursache ist jedoch nicht zu verwechseln mit den Auslösern, welche das
Headshaking bzw. den Nerv in verschiedensten Situationen triggern. Diese
Auslöser sind auch der Grund, weshalb die eigentliche Ursache oftmals nicht
erkannt wird. Dies können sein: Sonnenlicht, Pollen, Insekten, Regen, Wind oder
Stress.

Therapie:
Der Mensch muss also lernen, dem Pferd biomechanisch korrekte Bewegungsabläufe zu vermitteln. Eine reelle Ausbildung ohne Zwangsmittel ist die Grundvoraussetzung. Insgesamt ist es von Bedeutung, dass das Pferd lernt, sich in einer positiven Spannung zu bewegen, sprich seine Muskulatur im Wechsel anspannt und entspannt, ohne sich zu verspannen. Man kann hierfür folgende Punkte zusammenfassen: eine lockere Rückenmuskulatur, angehobener Brustkorb, Bauchspannung, gekipptes Becken, fleißige Tritte, lockerer Unterhals.
Wie man die oben genannten Punkte erreicht, ist für jedes Pferd individuell
und lässt sich nicht pauschal beantworten.
Beim Training von Headshakern integriere ich immer wieder gerne Elemente aus der
blaugelben Welt und konnte damit auch schon viele Pferde und deren BesitzerInnen
unterstützen. Denn ein wichtiger Punkt ist immer: Spaß und Motivation legen den
Grundstein!
Ist dein Pferd Headshaker? Dann schreibe mich gerne an.
Quellen:
eigenes Wissen, angeeignet durch die Arbeit von und mit Markus Scheibenpflug,
sowie durch Literatur zu Anatomie, Biomechanik und Bewegungslehre.